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Gedicht zu Pfingsten

Veröffentlicht am 24.05.2015

Beannacht (Altirisch für Segensspruch)

Am Tag, an dem die Last auf deinen Schultern unerträglich wird und du strauchelst, möge die Erde tanzen, dir das Gleichgewicht wiederzugeben.

Und wenn deine Augen hinterm grauen Fenster zu Eis erstarren und das Gespenst des Verlusts sich in dich einschleicht, möge ein Schwarm von Farben, Tiefblau, Rot, Grün und Azur, herbeikommen, dich auf einer Au der Freude aufzuwecken.

Wenn die Leinwand der curach (irisches Fischerboot) des Denkens spröde wird und ein Fleck Ozean schwarz unter dir wächst, möge ein Pfad gelben Mondlichts sich über die Wellen legen, dich sicher ans Ufer zu führen.

Möge die Nahrung der Erde dein sein, möge die Klarheit des Lichts dein sein, möge die Flüssigkeit des Ozeans dein sein, möge der Schutz der Ahnen dein sein.

Und möge ein sanfter Wind diese Worte der Liebe um dich schmiegen, wie einen unsichtbaren Mantel, der dein Leben behüten soll.

                                                                                                (John O’Donohue)