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Der blaue Tempel

Veröffentlicht am 11.02.2019

„Sie hätte singen sollen, diese „neue Seele“ – und nicht reden.“

Grabt mich in den Abendstern, dort in den leuchtenden Nachthimmel ein. Denn ich bin schon alt und weiss doch nicht wohin mit meiner Liebe.

Grabt mich in die Grube, dort in den blauen Tempel ein. Denn ich weiss nicht wohin mit meinem Hass.

Schaue ich nur und wende den Kopf, sehe ich neue Blumen im Schnee.

Und meine Seele ist alt und meine Liebe vergebens.

Und ich ertrage der Menschen Blicke nicht, noch weniger ihre Worte.

Sie hätte singen sollen meine Seele.

Grabt mich in die Lichtung dort im Feenwald ein. Denn ich bin unfähig zu kreieren.

Und ich liebe die Liebe doch die Menschen nicht, denn ich bin kein Gott.

Grabt mich ein, denn ich will leben ohne vergangen zu sein, ohne künftig zu sein.

Grabt mich ein ins Himmelsfirmament in Ewigkeit und Sternenstaub.

Übertreibe ich? Übertreibe ich! – Ich höre nichts, es ist still.

Nur Glocken in der Ferne.

Grabt mich ein in den Sonnenstrahl, denn ich bin in der Welt gefroren.

Singen hätte sie sollen diese Seele, singen.

Doch sie tat es nicht.