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Der Sturm ist vorüber

Veröffentlicht am 10.01.2022

"Ich bin der Tod, der alles wegnimmt, und ich bin die Ursache für das Gedeihen derer, die noch kommen werden. Ich bin Ruhm, Reichtum, Sprache, Gedächtnis, Intelligenz, Tapferkeit und Gleichmut." Bhagavad Gita Kapitel 10, Vers 34

Was kann ich tun, wenn der Tod mir das Leben nimmt?

Doch gewiss, der Anfang ist immer zum Ende bestimmt. Was nur liegt dazwischen? Im schriftlichen Ausdruck ist es lediglich ein Strichzeichen, das den Anfang mit dem Ende verbindet. Von – bis und dazwischen steht ein Strich auf dem Grabstein des Lebens, der den Anfang mit dem Ende verbindet. Und auf der einen Seite ist der Anfang und auf der anderen das Ende und das ganze Dazwischen ist der Strich. Das ist überall dasselbe, überall gleich, kein Unterschied.

Doch nun ist der Sturm des Aufbegehrens fast vorüber.

 

Da gibt es nur ein Leben, das ich lebe, eine vollkommen einzigartige Kreation, die aus göttlicher Hand in die meine gelegt wird. In der Zeit begrenzt und kostbar auszuleben bis zum letzten Atemzug, bis zum letzten Blinzeln dir zu gefallen, mein Schöpfer, meine Schöpferin, ich versuche es, gebe mein Bestes, deine Kreation zu erfüllen.

Und darin liegt meine Heimat, in der ich voller Stolz aufgehen kann. Denn hier ist Stolz angebracht, still und klar, entspringend aus einem Gefühl der Fülle, der Ganzheit im Kern meines Wesens. Dieser Stolz ist unverrückbar im Regen, Wind und Sonnenschein, im Sturm, selbst im Treibsand feststehend, gegründet in der Freude und Klarheit des göttlichen Lichtes. In diesem Licht gegründet liegt die Einzigartigkeit jeder Individuation, die zugleich alles und nur ein kleiner Hauch ist. Sie steigt aus dem unergründlichen Urgrund der stillen Bewegungslosigkeit auf in den Kosmos der vibrierenden Lebendigkeit und versinkt sogleich wieder in den Mutterschoss, in den Vaterschoss der bewegungslosen Absolutheit.

Und doch ist meine Individualität ein ganz und gar einzigartiges Ereignis, nie wiederkehrend, aus absoluter Fülle der Ideen entstandene Kreation, aus göttlicher Hand. Und doch nicht verschieden, niemals verschieden von diesem grossen fröhlichen Gestalter der Welten, der Zeiten, der Wälder und Seen, der Möglichkeiten all überall und ewig.

So bin ich stolz, so lege ich mich stolz in deine Hände und bete, und darin trete ich über den Bezug zur Quelle in den Ursprung ein der ich bin, denn das ist eine Möglichkeit ganz bei dir zu sein.

Ich finde, es sollte ein Roman geschrieben werden dessen Anfang folgendermassen lautet: „Als ich erkannte wer ich bin, erfüllte mich ein durchdringendes Gefühl von Freude, Hochachtung und Stolz. Es war eine Freude, die aus der Gewissheit entsprang, ganz und in sich vollkommen zu sein, nie gekommen, nie gegangen, nie in aller Ewigkeit Licht.

Und darin ginge selbst der Anfang der Geschichte verloren und das Ende hätte keinen Grund.